Bernhard Wäschle, Studienkopf E.K.,

1946, Öl auf Hartfaser 39,3x30 cm 

1949 bis 1953

Bernsteinschule und Akademie

 

 

"Auf „dem Bernstein“ studierte Emil Kiess in den Jahren 1949 bis 1951 als Internatsschüler. Das ehemalige Kloster Bernstein südwestlich von Sulz am Neckar hatte während des Nationalsozialismus als Ferienheim der Hitlerjugend gedient. Dort gründete der Maler und Grafiker Paul Kälberer (1896-1974)
1946 eine private Kunstschule, die in Württemberg-Hohenzollern unter der französischen Besatzung bis 1952 als Akademieersatz diente.“

 

„Als den entscheidendsten Anstoß wertet Emil Kiess im Rückblick den Unterricht von Riccarda Gohr (1907-1985). Nach dem Rückzug Kälberers aus der Bernsteinschule ermöglichte die Schwester Hans Ludwig Pfeiffers (und spätere Ehefrau HAP Grieshabers) ab 1950 die Begegnung mit der zeitgenössischen und mittlerweile Klassischen Moderne, mit expressionistischer und abstrakter Kunst.“

 

„Ohne Prüfung wurde Emil Kiess zum Sommersemester 1952 an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste aufgenommen, wo er bis 1953 bei Willi Baumeister studierte. Über Baumeister, der seinerseits von 1908 bis 1913 in Stuttgart Schüler von Adolf Hölzel war, erhielt Emil Kiess gewissermaßen einen direkten Zugang zu den Wurzeln der Abstraktion.“

 

 

Mark R. Hesslinger, Emil Kiess: „Hinabsteigen zu den Quellen des Erfahrenen“ 

Aus: Emil Kiess-Die Wirklichkeit des Sichtbaren, Meersburg 2018, S. 125 ff.